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Adrian Mudder -
27.06.2025 – 24.08.2025
Galerie Leuenroth
Vernissage: 27. Juni 2025 / 19 Uhr
In Adrian Mudders Bildwelten changieren Fantasie und Realität in einer Mischung aus digitaler und analoger Ästhetik. Tiere agieren „als Stellvertreter menschlicher Eigenschaften und Eigenarten – wie in Märchen oder Fabeln. Sie wirken mal neugierig und mal gelangweilt, mal frech und mal zahm, mal fröhlich und mal traurig, mal korrekt und mal inkorrekt. Sie sind menschlich, weil sie widersprüchlich sind. Das drückt sich auch in der Niedlichkeit der Charaktere aus, die in einer unauflösbaren Spannung zu den eher melancholischen, teilweise auch düsteren Bildkontexten stehen.
Menschen tauchen bei Mudder hingegen vor allem als Beobachtete auf, eingebunden in alltägliche Situationen. Der Blick, den Mudder auf sie wirft, ist liebevoll, wohlwollend und nachgiebig. Seine Beobachtungsposition empathisch und nicht-wertend. Dieser achtsame Blick transformiert das Gewöhnliche in etwas Außergewöhnliches, lässt ihm Wertschätzung zukommen. Besonders auffällig ist auch der Kontrast zwischen den verspielten, fast kindlich-naiven Elementen in den surrealen Malereien einerseits und der erwachsenen, oft melancholischen Perspektive in den dokumentarischeren Szenen der Smartphone-Zeichnungen andererseits. Letztere durchzieht eine starke Ambivalenz zwischen Verbundenheit und Isolation. Die Figuren scheinen gleichzeitig zusammen und doch jede für sich zu sein, verbunden und getrennt durch die charakteristische Unschärfe von Mudders Zeichnungen – oder durch seinen Einsatz von Licht und Schatten. (…) Mudders Werk spiegelt diese vielschichtige Realität wider, doch sein besonderer Blick verwandelt die potenziell bedrohliche Allgegenwart des Beobachtetwerdens in etwas Sanftes, fast Tröstliches. Seine Figuren – seien es Menschen, Enten oder Schnecken – werden mit einer Nachsicht betrachtet, die das Unperfekte, Widersprüchliche und manchmal auch Scheiternde des Daseins nicht nur akzeptiert, sondern geradezu zärtlich umarmt. In dieser künstlerischen Haltung liegt vielleicht Mudders größte Stärke: Er zeigt uns eine Welt, die trotz aller Absurdität und Melancholie von einer tiefen Humanität durchdrungen ist – einer Humanität, die sich gerade in der liebevollen Akzeptanz menschlicher Unzulänglichkeiten offenbart.“ (Annekathrin Kohout)
Adrian Mudder [*1986 in Delmenhorst] studierte von 2008 bis 2013 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Professor Olav Christopher Jenssen und Professor Friedemann von Stockhausen. Im Anschluss absolvierte er dort bis 2015 das Meisterschülerstudium bei Professor Olav Christopher Jenssen. Ausgezeichnet mit Preisen und Stipendien, Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Delmenhorst und zuletzt im Kunstverein Münsterland. Seine Arbeiten sind in Sammlungen im In- und Ausland vertreten u.a. Cultural Center of Kraziai [LT] Kupferstichkabinett im Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, Städtische Galerie Delmenhorst. Adrian Mudder lebt und arbeitet in Leipzig.
Galerie Leuenroth
Kirsten Leuenroth
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Öffnungszeiten:
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Samstag 12-16 Uhr u.n.V.