Camie Klein
18.08.2025 – 20.09.2025
The Vanishing Act
1822-Forum
The Vanishing Act untersucht das Verhältnis zwischen dem Körper als persönlichem Archiv von Erinnerungen und Vergänglichkeit und den uniformen, standardisierten Materialien und Struk- turen, die an klinische oder institutionelle Räume erinnern. Der Kontrast zwischen körperlicher Intimität und funktionaler Strenge durchzieht die Arbeit und schafft einen Raum des Dazwischen. Ein zentrales Element bildet das Material Seife: ein scheinbar neutrales Reinigungsmittel, das zugleich Spuren tilgt und sich selbst dabei auflöst.
In Camie Kleins Arbeiten verliert sie ihre prak- tische Funktion und wird zur fragilen Skulptur. Reinigung wird hier nicht nur als hygienischer oder ritueller Akt verstanden, sondern als Geste zwischen Präsenz und Vergehen, zwischen der Mög- lichkeit kathartischer Transzendenz und der Frage danach, was bleibt. Die verwendeten Materialien bewegen sich zwischen Uniformität und Intimität. Weiße Fliesen, polierte Edelstahlstangen und Lamellenvorhänge – Elemente, wie man sie aus privaten Bade- zimmern, Spa- oder Schwimmbadarchitekturen ebenso kennt wie aus hygienischen, funktionalen Räumen etwa von Krankenhäusern, Laboren oder Krematorien – werden aus ihren standardi- sierten Kontexten gelöst und in subjektiv aufgeladene, räumliche Konstellationen überführt. So entstehen Setzungen, die das Verhältnis von Körper, Raum und Erinnerung zwischen strukturier- ter Ordnung und materieller Fragilität verhandeln – der Ausstellungsraum selbst wird dabei zum Archiv von Veränderung und Auflösung.
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