Fotokunst zum Saisonstart

Péter Nádas interessiert nicht die gleißende Pracht des prallen Lichts, sondern vielmehr der Strahl im Dunkel, der Details aufleuchten lässt (Galerie–Peter–Sillem).

Frankfurt hat sich in den letzten Jahrzehnten eine profilierte Stellung als Standort für Fotokunst erarbeitet. Die Mainmetropole ist nicht nur Heimat der Kunststiftung DZ Bank und der Deutsche Börse Photography Foundation, sondern auch Ort aktiver Netzwerke wie des Berufsverbands Freie Fotografen und Filmgestalter (PLOT PROJECTS) und des Fotografie Forum Frankfurt. Dort eröffnet eine große Ausstellung mit Arbeiten von 26 japanischen Fotografinnen – von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart – einen eindrucksvollen Überblick über ein oft unterschätztes Kapitel der Fotogeschichte.

Auch die Galerien setzen starke Akzente. In der Galerie–Peter–Sillem zeigt der ungarische Schriftsteller und Fotograf Péter Nádas seine Serien Lichtgeschichte und Neue Lichter. Hier wird das Licht selbst zum Motiv – nicht als Mittel zur Abbildung, sondern als sichtbares Phänomen, das Raum und Wahrnehmung definiert.

Ganz anders akzentuiert Ralf Peters seine konzeptuellen Fotografien bei Bernhard Knaus Fine Art. Unter dem Titel SWEETS and PARADISE konfrontiert er Betrachterinnen und Betrachter mit einer Ästhetik zwischen Natur und Simulation, Schönheit und künstlicher Überhöhung.

Bei Sakhile&Me schließlich öffnet Ana Paula dos Santos eine dezidiert politische Perspektive. Ihre Fotografie ist geprägt von Kindheitserinnerungen in Brasilien, dem Studium der Humangeografie und dekolonialen Theorien. Ihre Arbeiten laden dazu ein, den eigenen Blick auf Bilder, Körper und Erzählungen zu befragen – und die Macht der Fotografie als gesellschaftliches Medium neu zu sehen.

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Körper, Raum und Natur