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Isabelle Borges


  • Galerie Heike Strelow 31 Lange Straße Frankfurt am Main, HE, 60311 Deutschland (Karte)

Isabelle Borges

05.09.2025 – 18.10.2025
Woven Fields
Galerie Heike Strelow

Isabelle Borges – Woven Fields In ihrer Ausstellung „Woven Fields“ präsentiert Isabelle Borges eine Serie von Arbeiten, in denen sich Malerei, Geometrie, Struktur und Naturbeobachtung zu einem komplexen visuellen Gewebe verbinden. Borges, eine brasilianische Künstlerin mit Wohnsitz in Berlin, untersucht in ihrer Kunst die Beziehung zwischen Raum, Ordnung und Wahrnehmung – immer auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Konstruktion und Intuition.

Im Mittelpunkt ihres Interesses steht die Geometrie der Zwischenräume – jener Leerräume, die zwischen Dingen entstehen und in denen sich räumliche Dynamik entfaltet. Borges erzeugt Bildräume, die sich ausdehnen und zusammenziehen, ein visuelles Kontinuum von Spannung und Entspannung, das an bewegte, atmende Raumfelder erinnert. Linien, Raster und Strukturen verdichten sich zu einem visuellen Rhythmus, der sowohl strukturiert als auch lebendig wirkt. In dieser aktuellen Werkreihe treten verstärkt große Farbflächen, kräftige Farben und subtile Farbverläufe in den Vordergrund. Die Flächen leuchten, pulsieren, verschieben sich zueinander – sie erzeugen Tiefe, aber auch Reibung, mal kontemplativ, mal vibrierend. Die Farbverläufe schaffen Übergänge zwischen Klarheit und Unschärfe, zwischen Konstruktion und Auflösung. Borges nutzt Farbe nicht nur als Gestaltungsmittel, sondern als Träger von Bewegung und Atmosphäre, als ein lebendiges Element innerhalb ihrer strukturellen Kompositionen. Borges steht in einer vielschichtigen Tradition der abstrakten Kunst.

Geprägt wurde sie zunächst durch die brasilianische Neokonkrete Bewegung, mit der sie während ihres Studiums an der Escola de Artes Visuais do Parque Lage in Rio de Janeiro in Berührung kam. Ebenso einflussreich waren die New York School sowie europäische Künstler:innen der 1950er- und 1960er-Jahre. Wie viele ihrer Generation, die mit Abstraktion und Geometrie arbeiten, versteht Borges diese Tradition nicht dogmatisch: Flächigkeit und Räumlichkeit, Illusion und Konstruktion stehen in ihrem Werk in einem ständigen Dialog. Ihre Inspiration bezieht Borges aus scheinbar zufälligen Strukturen, die sie in der Natur, im städtischen Raum oder in den Massenmedien entdeckt.

Dabei ist ihr Werk sowohl inhaltlich als auch ästhetisch vielgestaltig – es reicht von historischen Referenzen über wahrnehmungstheoretische Experimente bis hin zu subjektiven Reflexionen. Auch Textfragmente oder typografische Elemente können Teil ihrer Bilder werden – nicht als lesbare Information, sondern als visuelle Impulse, die rhythmische Unterbrechungen oder neue Assoziationen erzeugen. In „Woven Fields“ entfaltet Borges ein visuelles Feld, in dem sich Ordnung und Offenheit durchdringen.

Ihre Kompositionen laden zur kontemplativen Betrachtung ein, fordern aber zugleich eine aktive Wahrnehmung: ein Sehen, das sich bewegt, das tastet, das zwischen Linien, Farbflächen und Leerräumen nach Bedeutung sucht. Borges’ Arbeiten bewegen sich jenseits fester Kategorien – zwischen Malerei und Zeichnung, zwischen Fläche und Raum, zwischen Konstruktion und Empfindung. Es ist diese offene, atmende Bildsprache, die sie in fast drei Jahrzehnten künstlerischer Praxis entwickelt hat: ein Gewebe aus Farbe, Form und Erfahrung, das sich in stetiger Bewegung befindet – intensiv, klar, farbig.

Galerie Heike Strelow
Lange Straße 31
60311 Frankfurt am Main

T. +49 694 800 54 40
E. hst@galerieheikestrelow.de

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