Kunst des 20. Jahrunderts
Der Saisonstart lebt nicht allein von den Entdeckungen in der Gegenwart. Ergänzt wird das Bild durch Ausstellungen, die den Blick zurück ins 20. Jahrhundert richten. Malerei, Zeichnung und Druckgrafik lassen eine Epoche aufscheinen, die den Grundstein für vieles legte, was heute selbstverständlich erscheint.
In DIE GALERIE ist es die Hommage an Pierre Alechinsky und die Künstler der Gruppe CoBrA, die das expressive Potenzial der Farbe ins Zentrum rücken. Gestisch, informell, rebellisch gegen tradierte Formen – hier tritt noch einmal jene Energie zutage, mit der man nach 1945 der Erstarrung entkommen wollte.
Die Galerie Jörg Schuhmacher verführt mit der Gruppenschau dessin et passion in das Paris der 1950er bis 1970er Jahre. Pablo Picasso und Alexander Calder gehören zu den Fixsternen dieser Jahre, deren Werke Leichtigkeit und spielerische Erfindungslust, aber auch Ernst und Intensität miteinander verbinden.
Im Kunstraum Bernusstraße begegnet man dem druckgrafischen Werk von Werner Tübke. Der Leipziger Meister der Nachkriegsmoderne bleibt eine vielschichtige Figur: formal diszipliniert, zugleich von einer erzählerischen Dichte, die sich in seinen Blättern eindrucksvoll niederschlägt.
Einen gänzlich anderen Ton schlägt die Galerie Hanna Bekker vom Rath an, wo das Werk des Dresdners Theodor Rosenhauer (1901–1996) vorgestellt wird. Sein spätimpressionistisch-realistischer Malstil entfaltet über Jahrzehnte hinweg eine stille Eigenständigkeit, die sich dem schnellen Zugriff entzieht – und gerade deshalb neugierig macht.